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Fallbericht: Multifokaler Brustkrebs bei jungen Frauen mit längerem Kontakt zwischen Brust und Mobiltelefon
Brustkrebs, der bei Frauen unter 40 ohne eine familiäre Vorgeschichte oder eine genetische Veranlagung auftritt, ist ungewöhnlich und gibt Anlass dazu, weitere mögliche Gefahrenpotenziale und Umweltrisiken zu erforschen.

Diese Studie berichtet über eine Fallserie von vier jungen Frauen im Alter von 21 bis 39 Jahren mit multifokalem invasiven Brustkrebs, welche Bedenken hinsichtlich eines möglichen Zusammenhangs mit nichtionisierender Strahlung durch die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern von Mobiltelefonen aufkommen lässt.

Alle Patientinnen trugen regelmäßig für bis zu 10 Stunden am Tag ihre Mobiltelefone in ihrem Büstenhalter mit direktem Kontakt zur Brust. Sie entwickelten Tumore in Bereichen ihrer Brüste unmittelbar unter der Stelle, wo sich ihr Mobiltelefon befand. Alle Patientinnen hatten keine familiäre Vorgeschichte mit Brustkrebs, wurden für BRCA1 und BRCA2 negativ getestet und hatten auch sonst keine anderen bekannten Brustkrebs-Risiken. Anhand der Bildgebung der Brust zeigten sich Gruppierungen mehrerer Tumorherde in der Brust direkt unter dem Bereich der Kontaktstelle zum Mobiltelefon. Die Pathologie aller vier Fälle zeigt auffallende Ähnlichkeiten, alle Tumore sind Hormonrezeptor-positiv, low - intermediate grade (niedriger bis intermediärer Malignitätsgrad), besitzen einen umfangreichen intraduktalen Teil und alle Tumoren haben eine nahezu identische Morphologie.

Laut den Autoren sensibilisieren diese Fälle dafür, dass es an Daten zur Sicherheit im Hinblick auf einen längeren direkten Hautkontakt mit Mobiltelefonen fehlt.

 

Bibliografie: West et al., Case Rep Med 2013: 2013: 354682. Volltext
       

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Helmut Langenbach
 E-Mail: strahlung.gratis@online.de