The JERUSALEM
POST
17. Februar 2008
Studie bringt ausgedehnten Mobiltelefongebrauch mit Tumoren in
Zusammenhang
Judy Siegel-Itzkovich
Deutsche Übersetzung: Evi Gaigg/Diagnose-Funk
Tumore der Ohrspeicheldrüse treten signifikant häufiger als
gewöhnlich auf bei Menschen, die Mobiltelefone über längere Zeit
hinweg benutzen. Dies gemäß einer retrospektiven Studie bei fast
500 Israelis, welche an solch gut- oder bösartigen Tumoren
erkranken, verglichen mit mehr als einer zweifachen Vergleichs-gruppe. Dies ist, wie gemeldet, die erste Studie über
mögliche Effekte durch den Gebrauch eines Mobiltelefons bei
Israelis, von denen man weiß, dass sie es viele Minuten pro Tag
benutzen und damit im jugendlichen Alter begonnen haben.
Die Studie, durchgeführt von der Ärztin und Epidemiologin Dr.
Siegal Sadetzki vom Sheba Medical Center der Tel Aviv Universität,
wurde letzte Woche auf der Webseite von Science Daily (www.sciencedaily.com)
angekündigt und kürzlich im Amerikanischen Journal für
Epidemiologie veröffentlicht. Sadetzki, die einige Male vor den
Knesset-Komitees wegen der möglichen Risiken des
Mobiltelefongebrauchs vorstellig geworden war, sagte, die Resultate
müssten durch weitere und längere Studien bestätigt werden.
In der
Zwischenzeit sollte Vorsorge betrieben werden. Diese Schließe die
Begrenzung von Handygebrauch für Kinder ein und beide, sowohl
Kinder als auch Erwachsene, sollten Kopfhörer benutzen und andere
Maßnahmen, um die Distanz vom Mobiltelefon zum Kopf, wenn immer
möglich, zu maximieren.
Sie führte ihre Studie als Teil der internationalen
Interphone-Studie durch, welche zum Ziel hatte herauszufinden, ob
Handygebrauch und verschiedene Arten von Hirn- und Speicheldrüsen
-Tumore einen Zusammenhang hätten.
Bei jenen, die sehr häufig ein Handy auf der Kopfseite
benutzten, wo sich ein Tumor entwickelt, hat man ein steigendes
Risiko von etwa 50 Prozent gefunden, einen Speicheldrüsenkrebs zu
bekommen, verglichen mit jenen, die kein Handy benutzen, sagte die
Studie aus. Die Ohrspeicheldrüse befindet sich unter dem Aussenohr,
ca. 10 Millimeter unter der Haut.
Dr. Siegal Sadetzki, die selbst ein Handy besitzt und benutzt, aber
sparsam, sagte, dass die Studie, die an der israelischen
Bevölkerung durchgeführt wurde, signifikant ist. Nur eine kleine
Minderheit von Israelis benutzen kein Handy und jene, die es tun,
benutzen es viele Minuten länger, als in dies in anderen Ländern
der Fall ist.
In Israel, wo die Kosten relativ gering sind, besteht eine größere
Tendenz, wegen der höheren Familiendichte und der
Sicherheitsprobleme, in Verbindung zu bleiben und fast jeder Teil
des Landes hat Handy-Abdeckung.
Dr. Siegal Sadetzki erklärte: „Anders als in anderen Ländern, waren
die Israelis schneller bereit, die Handy-Technologie zu übernehmen
und sind damit zu ganz besonders starken Handy-Usern geworden.
Darum war der Anstieg von Exposition durch elektromagnetische
Strahlung, die man in dieser Studie gefunden hat, höher, als in
vorangehenden Handy-Studien.“
„Diese besondere Population hat uns ein Hinweis gegeben, dass
Handygebrauch mit Krebs verbunden ist“, fügte Sadetzki hinzu, deren
Team mit Hilfe von Telefonanrufen Speicheldrüsentumor-Patienten in
Spitälern landesweit überprüft.
Die Studienteilnehmer wurden aufgefordert, die Einzelheiten ihres
Handygebrauchs aufzuführen, dh. wie häufig sie es benutzten, die
Länge der Gespräche und die Kopfseite an der das Telefon gehalten
wurde. Ihre Antworten wurden mit zufällig ausgewählten ca. 1300
gesunden Kontrollpersonen verglichen.
Die Studie
fand auch ein gestiegenes Risiko von Krebs bei Vielnutzern, die in
ländlichen Gebieten wohnen, da in ländlichen Gegenden wegen der
größeren Distanzen zwischen ihnen und den Antennen mehr Strahlung
emittiert wird, um effektiver kommunizieren zu können.
Sadetzki
sagte voraus, dass mit der Zeit die größten Auswirkungen bei
Vielnutzern und Kindern gefunden würden. Die führende Forscherin
sagte, wenn die Welt ihre Handys nicht aufgeben wollte, müssten
Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, um die Exposition zu verringern
und die Risiken für Gesundheitsschäden zu senken. Sie empfahl, dass
die Menschen Freisprechanlagen immer dann benutzen sollten, wenn
sie sprechen und das Telefon vom Körper weg halten.
Weniger
häufige Anrufe und kürzere Dauer sollten auch einige Schutzwirkung
haben. Außerdem sollten Eltern festlegen, von welchem Alter an ihre
Kinder mit dem Handygebrauch beginnen und sollten darauf dringen,
dass sie Speaker oder andere Freisprechanlagen benutzen.
„Einige Technologien, wie wir sie heute verwenden sind
risikoträchtig. Die Frage ist nicht, ob wir sie verwenden, sondern
wie wir sie verwenden“ |